Herzog Otto (der Fröhliche)


*1301 bis †16.2.1339

Biographie

Otto war der jüngste Sohn von König Albrecht I. und Elisabeth von Görz-Tirol und ein Bruder Rudolfs III. (gestorben 1307), Friedrichs des Schönen (gestorben 1330), Leopolds I. (gestorben 1326), Heinrichs (gestorben 1327) und Albrechts II., der ihn als einziger überleben sollte. Otto wurde als stattlich und lebenslustig beschrieben, war musisch veranlagt und ein Förderer der Kunst, besonders der Dichtung. Sein Hof wurde zu einem kulturellen Zentrum, an dem sich unter anderen der Dichter Neithart Fuchs und der als "Pfaff vom Kahlenberg" berühmt gewordene Gundacker von Thernberg aufhielten.

Nach dem Tod seines Bruders Leopold I. drängte Otto mit Waffenhilfe aus Böhmen und Ungarn auf eine Herrschaftsteilung. 1329 wurde ihm die Verwaltung der Vorlande zugestanden, doch hielt er meist in der Steiermark Hof. Die gemeinsame Regierung mit seinem Bruder Albrecht II. nach dem Tod Friedrichs des Schönen verlief wegen Ottos eigenwilliger Politik nicht sehr harmonisch. Im Sommer 1335 gelang ihm durch rasches Handeln die Sicherung Kärntens für die Habsburger. Nach der Huldigung durch die Stände unterzog er sich am 2. Juli den traditionellen Zeremonien der Herzogseinsetzung auf dem Zollfeld. Ein Jahr später brachte er einen endgültigen Frieden mit Böhmen zustande.

Otto war zweimal verheiratet, doch waren seine Ehen nur von kurzer Dauer. Beide Gemahlinnen starben früh. 1325 heiratete er Elisabeth von Bayern, die Tochter des Herzogs Stefan von Niederbayern. Anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Friedrich 1327, des ersten männlichen Nachkommen in dieser Habsburgergeneration, stiftete Otto gemeinsam mit seinen Brüdern das Zisterzienserkloster Neuberg an der Mürz, wo die 1330 verstorbene Elisabeth begraben wurde.

Seine zweite, 1335 geschlossene Ehe mit der böhmischen Königstochter Anna sollte der Versöhnung mit Böhmen dienen. Anna starb drei Jahre später im Alter von 15 Jahren, nur wenige Monate vor Otto, der sich auf einer Reise von Graz zu seinem Bruder Albrecht nach Wien befand. Er wurde zunächst im Wiener Augustinerkloster beigesetzt, wo er eine St.-Georgs-Kapelle und 1337 einen bis zum Ende des Jahrhunderts bestehenden St.-Georgs-Ritterorden gestiftet hatte, und dann in das Kloster Neuberg überführt. Seine beiden Söhne Friedrich und Leopold aus der Ehe mit Elisabeth sollten ihren Vater nur wenige Jahre überleben, sie starben beide 1344 in noch jugendlichem Alter.